Freitag, 12. September 2014

Fotos

viel gesehene Stromerzeuger

Dat Wasser vun Kölle (... eh, Worms) is jot!

Ilena am Rhein...


... und auf dem Rhein, als Fährpony:
"1x Mensch und 1x Tier bitte."

Der Eltern-Kind-Parkplatz schien mir der richtige Anbideplatz fürs Einkaufen.

Das dachte wohl leider auch ein unverschämter weiterer Kunde, der ohne Kind, Tier oder sonstiges und trotz diverser freier Parkplätze UNBEDINGT mit Ilena zusammen auf dem gleichen Parkplatz stehen musste. Er konnte noch nicht mal seine Tür aufmachen, ohne die (sich nicht rührende) Ilena am Bauch zu streifen...

"Es war einmal vor langer, langer Zeit..."
Ilena ist schon eingeschlafen. ;)

Ein Drache im wunderschönen und historischen Drachen-Ort Lindenfels am Nibelungensteig.

Ruth und Ilena beim Stadtbummel (mit Eis ;) ) in Lindenfels

Ein vom Pfingst-Unwetter umgestürzter Baum, der eine Stromleitung mit umgerissen hat. Kletternd haben wir auch das geschafft.

Morgenstimmung nach einer Freiluft-Nacht im Stroh

Ilenas Quartier - Ruths und mein Quartier
Morgens, nachdem wir wach waren, konnte Ilena ihre Nachtwache beenden, hat tief und fest geschlafen und dabei sogar geträumt! Leises Wiehern im Liegen bei geschlossenen Augen, die Nase im Stroh... :)



Eine der Sachen, die ich unterwegs vermisst habe: Pfannkuchen!!! 
Am 2. Tag, kalt zum Mittagessen mit Marmelade, mindestens noch mal so gut. :)

Milstadt

Eis-Pause (für uns) und Wasserpause (für Ilena) in der Stadt... ;)


Distel-Pflückerin

Das gesprengte und reparierte Halfter.

Skuriles Selfie mit Pferd...

Parken ist schon Routine.


Mittagspause

Ziel in Sicht!

Im neuen zu Hause.

Der letzte Tag

Der letzte Tag unserer langen Reise began sehr früh. Der Besitzer des Stalls, in dem wir übernachtet haben, kam schon um halb sieben zum Füttern, und da ich wie Ilena in einer der leeren Boxen im Stroh übernachtet habe, war damit auch für mich die Nacht vorbei.
Eine solche Stroh-Nacht bei den Pferden hatte ich mir, nachdem ich unterwegs so oft und so nett in den Wohnungen und Gästezimmern unserer Gastgeber untergekommen bin, noch einmal gewünscht. Noch einmal Luxus und Dusche gegen frühes Schlafen, Rascheln der Mäuse, beruhigendes Kauen der Pferde, gelegentliches Schnauben tauschen - ruhige Nacht-Geräusche im Pferdestall. (Anscheinend habe ich den Wunsch etwas zu laut gedacht, denn so sahen unsere letzten drei Nächte aus. ;) )
Draußen über den Feldern stand am frühen Morgen der Nebel, die Feuchtigkeit des heftigen Sommergewitters am Vorabend hing noch schwer in den Bäumen. Überall tropfte es, nur langsam kamen die Tag-Geräusche durch. Die ersten Bussarde kreisten und riefen über den Feldern. Spinnennetze im nassen Gras waren von Tau überzogen.
Und in diese Stille hinein stiefelten wir zwei los. Ilena ist, da ohne Hufeisen, eine gute Leise-Treterin, so haben wir dieses ruhige und schöne Bild nicht gestört. Langsam lichteten sich Nebel und Dunst mit fortschreitendem Tag und kräftiger werdender Sonne, es wurde richtig schön, sommerlich warm bei gleichzeitig frischer, klarer Luft.
Die Ruhe blieb den ganzen Tag, und das hat mich sehr gefreut. Vielleicht lag es daran, dass wir nur entspannte 16km zurück legen mussten, vielleicht daran, dass das Unterwegs-sein mit Ilena nach 5 1/2 Wochen einfach reibungslos funktioniert, ich genau weiß, dass wir auch schwierige Situationen meistern können, oder vielleicht auch einfach daran, dass es der letzte Tag war, den ich noch einmal ganz ausgiebig genossen habe.
Das Wetter tat weiterhin sein Bestes dazu: ich glaube, es war in der Hinsicht der schönste Tag der ganzen Reise. Die Mitagspause haben wir - wir haben ja Zeit! - auf herrliche zwei Stunden gestreckt. Sie hätte besser nicht liegen können: Waldrand mit Baumschatten und Sonnenflecken, Gras für Ilena, eine gemütliche Holzbank, fest verankert im Boden, so dass ich Ilena dort anbinden konnte. Blick über Ort und Felder, ein kleiner Flugplatz im Vordergrund mit startenden und landenden Fliegern.
Dann ein Anruf im neuen Stall: Ja, es passt, ich kann jetzt ankommen. Also noch ein letztes mal aufbrechen, Sonne, Felder, Kiefernwälder, Karpfenteiche. Die letzte Straße kenne ich von der Stallsuche vor zwei Monaten, eine Frau auf der Straße erkennt mich wieder.

Und dann sind wir da.

Ilena wird mit Äpfeln und Wasser, ich mit einem kühlen Radler empfangen. Satteltaschen abpacken, Decken auslüften, Pferde sich beschnuppern lassen. Eine Wiese für Ilena, eine Bank in der Sonne für uns Menschen.Wir sitzen und schauen dem Leben zu. Ilena sieht toll aus, mir geht es gut. :)

Dienstag, 9. September 2014

Begegnungen

Lange trage ich die Idee zu diesem Bericht schon mit mir herum, aber bisher fehlte mir noch etwas der Einstieg dazu. Ich wollte über die Menschen schreiben, die man unterwegs trifft. Mal ungeplant am Wegrand, mal Weil Ilena und ich in der Stadt oder auf einem Supermarkt-Parkplatz als skuriles Bild auffallen, und natürlich die vielen Menschen, die uns ein Quartier für die Nacht gegeben haben.
Bei der Planung für diesen Ritt war das Finden von Übernachtungsplätzen (vor allem für Ilena) eine meiner größten Sorgen. Hauptsächlich deshalb, weil es sich fast nicht planen ließ. Der Anfang in Eifel und Hunsrück war noch relativ einfach, weil es dort unzählige Wanderreitstationen gibt, die noch dazu in einer schön kleinen, übersichtlichen karte vermerkt sind, die in jedes noch so kleine Packmaß zu integrieren ist. Aber meine Route lief immer mehr aus diesem Gebiet heraus, auf das Internet konnte ich unterwegs nur sehr sporadisch zählen und außerdem (das war das Wichtigste) wollte ich mich nicht zu viele Tage im Voraus festlegen, um auf Wetter, Lust, Laune, Kondition oder schöne Orte spontan reagieren zu können. Von einer Freundin, die einmal eine ähnliche Tour mit Pferd unternommen hat, habe ich vor unserem Abritt gesagt bekommen, dass spontanes Unterkommen völlig problemlos funktioniert. Das war gut zu wissen (und letztendlich habe ich auch darauf vertraut), aber etwas mulmig war mir anfangs dabei schon.
Mittlerweile kann ich sagen: Die Realität hat meine Hoffnung noch bei Weitem übertroffen. Wir sind grundsätzlich und überall herzlich aufgenommen worden. Kein einziges Mal mussten wir einen zweiten Anlauf starten, wenn ich nach einer Übernachtung gefragt habe. Das Gleiche gilt für Bekanntschaften am Wegesrand, die ich nach dem Weg oder Wasser für Ilena gefragt habe.
Erstaunlicherweise war die Tatsache, mit Pferd unterwegs zu sein, dabei übrigens nicht nur nicht hinderlich (was ich befürchtet hatte), nein: Ilena ist ein regelrechter Türöffner. Die meisten Leute schauen erst etwas erstaund auf das ganze Gepäck an Ilena und meinen dann interessiert, dass wir wohl etwas länger als für einen Nachmittag unterwegs sind. Wenn sie dann Start und Ziel unserer Reise hören, sind viele Leute sehr beeindruck, dass man eine so lange Strecke mit Pferd zurück legen kann, schwelgen in Erinnerungen von eigenen Wanderritten, finden es mutig oder aufregend, dass wir zwei (die meiste Zeit) allein unterwegs sind oder nehmen sich vor, so eine Auszeit (egal ob mit oder ohne Tier) auch endlich einmal zu machen.
Was auch immer der Anknüpf-Punkt der Menschen aber auch ist: Es ist immer ein guter, offener, freundlicher. Das macht die vielen Kontakte so nett, und es macht es uns einfach, Anschluss und Hilfe zu finden.
Das Helfen ist übrigen noch ein ganz besonderes Thema: Entgegen dem fest sitzenden (eigenen) Klischee der Deutschen helfen die Menschen meiner Erfahrung nach sehr gern weiter. Es war eigentlich nie ein kurz angebundenes "Wenn's sein muss...", sondern fast immer ein herzliches "Klar doch!". Vielleicht macht es wirklich der Mehrheit der Menschen einfach Freude zu helfen, wenn man nur danach gefragt wird. Ich weiß nicht mehr, wie viele Stall- und Pferdebesitzer (trotz vielleicht anfänglicher Skepsis) beim Abritt am nächsten Morgen auf meine Frage hin, was sie von mir für die Übernachtung bekämen, mit einem breiten Stahlen sagten: "Ach quatsch, das passt schon!" udn mir noch ein paar Tips und Schokoriegel sowie eine Kontaktadresse für die nächste Nacht mit auf den Weg gaben. Dass ich auf der ganzen Tour mit allen befürchteten oder realen Hürden des Alltags SO viel Unterstützung und Hilfe, und das so herzlich, angeboten bekomme, hätte ich nicht gedacht.
An dieser Stelle daher ein ganz herzlicher Dank an alle meine Weggefährten!!!

"Es soll besser werden!" - Ein Résumé über das Wetter

Wie vermutlich fast jeder im mitteleuropäischen Raum mitbekommen hat, entspricht dieser Sommer nicht gerade dem, was er üblicherweise verspricht. Um nicht zu sagen: Grotten-kalt und triefend nass. So etwas bekommt man natürlich umso mehr zu spüren, wenn man den ganzen Tag draußen unterwegs ist. Um den Wetterbericht kümmere ich mich herzlich wenig, da er mir erstens üblicherweise nicht zur Verfügung steht und es mir zweitens auch nicht durch den Tag hilft zu wissen, dass es tausende von Schauern mit einer summierten riesigen Wassersäule geben soll. Eine Ausnahme machen dabei zwei Tage auf unserer Reise, an denen mich meine Gastgeber ob der (ihnen bekannten) Vorhersage etwas sorgenvoll anschauten und uns gut zuredeten, wir dürften doch gern noch einen Tag bleiben. Das haben wir dann auch getan, und das war gut so. ;)
Von diesen Ausnahmen aber einmal abgesehen haben wir anscheinendn einen Wetter-Schutzengel mit im Gepäck. Oder das Wetter kommt selten so schlimm wie Vorhersage und Erzählungen behaupten. Oder das Glück ist einfach mit den Reisenden. Wir haben jedenfalls in den letzten fünf Wochen nur drei oder vier WIRKLICH schlechte Regentage gehabt. Solche Tage, an denen man das Regencape so lange anlassen muss, bis es auch von innen schwitzwasser-nass ist und keine Chance hat, in den kurzen Regenpausen wieder zu trocknen. Tage, an denen sich das Wasser an den Handgelenken vorbei nach innen in die Jackenärmel zieht und einem dauerhaft klamme, nass-kalte Hände beschert.
Kräftige Schauer mit z.T. heftigem Wind oder Gewitter gab es hingegen schon häufiger, aber die lassen sich eigentlich unter besagtem Regencape, das das ganze Gepäck, mich von Kopf bis Fuß und Ilena von Schulter bis Schweif abdeckt, ganz gut abwettern. Außerdem sieht der Wald im Anschluss toll aus, wenn alles in der Sonne glitzert und blinkt, es noch leise tröpfelt und Dampf von den Wegen aufsteigt. Die Betonung liegt hier auf WENN. Denn sich nach dem Regen anschließende oder auch ganz allgemein auftauchende Sonne haben wir nicht übermäßig viel zu Gesicht bekommen. Oft war es wolkig, wechselhaft oder einfach nur grau. Einen Sonnenbrand habe ich mir nur in der ersten Woche eingefangen, die Sonnencreme liegt irgendwo tief unten in meiner Tasche.
Auch die Temperaturen waren oft ganz schön niedrig. Meine Merino-Jacke, die ich eigentlich für kühle Abend oder den späteren September mitgenommen hatte, habe ich fast permanent an. Vor zwei Tagen und nach einer frostigen Mittagspause habe ich vor dem Grundsatz kapituliert, meine Regenjacke nur zur Abwehr von Wasser anzuzhiehen - der Wind auf den Feldern war einfach zu kalt.
Schlussendlich aber kann ich mich wirklich nicht beschweren. Als Nordland-Mensch komme ich mit der Kälte viel besser klar (gut, dass Ilena und ich uns da einig sind), und ein paar Schauer und Regentage sind mir deutlich lieber als brüllende Hitze. Darum hatte ich mir im Vorhinein nämlich viel größere Sorgen gemacht.
Immer wieder Grund zum Schmunzeln sind übrigens die überbrachten und weitergereichten Wettervorhersagen, die mich durch Gastgeber, Wanderer oder sonstige Begegnungen erreichen: "Es soll besser werden, haben sie gesagt!" - und das schon seit mindestens drei Wochen. Ich glaube einfach stur weiter daran, dass das irgendwann auch zutrifft. ;)


Edit:
Den Bericht habe ich am 5.9. geschrieben, und promt darauf kam er auf unseren letzten Wandertagen wirklich, der schöne und warme Spätsommer, mit Morgennebel in den ersten Stunden. Wunderschön!

Herbst

Der Herbst hat angefangen. Gut, der Sommer hat der sich anschließenden Jahreszeit die Übernahme auch wirklich nicht schwer gemacht, aber nun ist er wirklich da. Genau am Donnerstag, den 28.8. umd 21 Uhr hat er angefangen. Ruth, Ilena und ich haben in einem nur winters genutzten Kuhstall übernachtet, quasi freiluft mit Dach über dem Kopf, ein gutes Stück vom Dorf entfernt. Um uns herum war dunkler Wald, aus dem aus allen Ecken und Enden Käuze gerufen haben. Die Wiese, von der ich Ilena geholt habe, sobald es zu dunkel wurde (eine absolut Pferde-ungerecht Umzäunung machte eine Nacht draußen für sie unmöglich), war schon ganz feucht vom Abendtau und mitgenommen von den Weide-Spuren des Sommers. Von den Bäumen tropfte es, es kam das kalte Rauschen eines Baches herüber. Ruth und ich saßen auf Eimern mit Stroh-Polster und löffelten, warm eingepackt, heiße Klößchensuppe mit Nudeln. Und dann, genau dann, kam dieser Geruch nach Herbst. Mit einem Mal war er da, und er ist seit dem geblieben. Die Tage waren zwar schon noch manchmal sonnig und warm, aber der Geruch blieb. Abends ist es kühl (ich bin froh um meinen richtigen Schlafsack!) und ich merke, wie die Tage kürzer werden. Die Sonne hat ein anderes Licht.

Wenn einer eine Reise tut, ...

... dann kann er was er...lernen! Erleben natürlich auch, aber das Lernen ist mindestens genauso spannend. Hier mal ein paar Beispiele, was ich unterwegs so alles gelernt habe:
  • wie Zuckerrübenpflanzen aussehen und dass die Rüben roh wirklich ziemlich süß sind,
  • dass es kleine Würmer gibt, die sich durch Steinpilze fressen und ein Gänge-Gewirr zurücklassen,
  • Wald- und Stinkenden Storchenschnabel, Wolfstrap, Wiesen-Bärenklau, Johanniskraut, Wegwarte, Hornklee, und diverse andere Pflanzen zu bestimmen,
  • Grün- und Schwarzspecht am Ruf zu erkennen und zu unterscheiden,
  • welche Ausbildung man braucht, um in einem Kinderheim zu arbeiten und wie vielseitig die Arbeit dort ist,
  • was man gegen scheuernde Ränder der Satteldecke tun kann (Haarspray!),
  • wie man zwei Lederriemen so miteinander verknüpft, dass sie sich auf Zug bekneifen,
  • dass der ganze Odenwald voller Fjordpferde ist (und wo der Odenwald überhaupt liegt),
  • dass es eine Pflanze nahmens Wilde Möhre gibt, deren Wurzel weiß ist, genauso riecht wie die kultivierte Verwandte und zumindest außen herum ähnlich schmeckt, der Kern jedoch so verholzt ist, dass selbst das Taschenmesser Schwierigkeiten hat da durch zu kommen,
  • dass ein noch so tolles und spannendes Bestimmungsbuch für Tiere und Pflanzen keinen Roman, keine Geschichte zum Lesen vor dem Einschlafen ersetzt,
  • wie man alte Häuser mit Lehm verputzt,
  • dass die Höhenzüge in Deutschland (zumindest die, die mir begegnet sind) ALLE von Nordost nach Südwest verlaufen, und ich genau senkrecht dazu unterwegs bin,
  • dass eine 10l Wasser in der Ortlieb-Spülschüssel und eine Tasse, dazu warme Sonne völlig ausreichen, um eine tolle Freiluft-Dusche auf der Weide zu genießen,
  • ......
  • ...
Und bestimmt noch 1000 Sachen mehr. :)

Lily

Als ich ins Haus komme, beäugen mich neugierig drei Katzen. Eine von ihnen mag keine Fremden, und ich kann mir einiges darauf einbilden, dass sie einfach sitzen bleibt, bekomme ich gesagt. Die neugierigste Katze ist schwarz-weiß und sehr zierlich. Irgendwo in ihrem Stammbaum muss sich eine Eule versteckt haben, ihre Augen sind riesig. Zusammen mit den großen, spitzen Ohren spricht ihr Ausdruck Bände über Verspieltheit, Neugeirde, Vorwitzigkeit und auch etwas Tollpatschigkeit, die ihr jeder Mensch verzeiht. Sie stromert mir um die Beine, tapst durch die frisch gesammelten Pilze, fällt mit eihem Karton Papier vom Stuhl und kratzt sich anschließend hektisch vor Schreck und Verlegenheit hinter dem Ohr.
Über Nacht soll sie unten bleiben, oder zumindesat mein Gästezimmer meiden, das übergangsweise auch als Lagerraum für diverse Utensilien dient. Ich achte darauf, die Tür immer zu schließen und sie beim Hindurchgehen nicht weiter zu öffnen als nötig. Natürlich lässt die Katze es sich nicht nehmen, dem fremden Gast doch heimlich hinterher zu schleichen. Mit einer Mischung aus Verstecken und absichtlichem Zeigen sehe ich immer wieder ihren kleinen Kopf um die Ecke lugen oder große Augen vom obersten Regalbrett vor meiner Tür herunter schauen.
Es kam wie es kommen musste: Natürlich hat sie es doch in mein Zimmer geschafft. Ein Sofa, Tücher, Decken, Kleidung, eine Marionette - was ein Abenteuerspielplatz für die kleine Katze! Es scheint fast wie ein Spiel, ob sie lieber turnen, sich verstecken oder mich inspizieren möchte. Schließlich lässt sie sich von Letzterem überzeugen, und ich kann sie ohne Protest hochnehmen und wieder raus bringen. Nicht ohne sie vorher auf meinem Arm eine Weile zu streicheln und zu kraulen, was sie sehr zu genießen scheint... ;)
Ein ähnliches Spiel wiederholt sich im Bad, in das sie sich auch mit hinein schlawienert hat. Mensch beim Waschen, eine Wollmaus hinter der Waschmaschine, und vor allem der Waschbecken-Unterschrank, in den man (als Katze) von unten und hinten herum einsteigen kann. Die Reihe von Bad- und WC-Reiniger, Seife und Katzenkopf im Schrank sieht skuril-lustig aus!
Es ist wohl nicht notwendig zu sagen, dass das erste Geräusch am nächsten Morgen ein leises Trapsen auf der alten Holztreppe ist. Kurz darauf schaut der schwarz-weiße Katzenkopf mit den großen Augen um die Ecke und scheint zu fragen: "Bist du schon wach genug für neue Abenteuer?"
Tolle Katze. :)